„Für Deutschland werde ich noch in diesem Quartal die Nationale Wasserstrategie ins Bundeskabinett einbringen“, sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). „In dieser Strategie werden wir alle Elemente bündeln, die für eine zukunftsfähige Wassernutzung im Kontext der Klimakrise notwendig sind.“
Lemke zeigte sich alarmiert über die aktuell sichtbaren Folgen der menschgemachten Erderhitzung in den Alpen. „Die rasant fortschreitende Gletscherschmelze in den Alpen als Folge der Klimakrise ist dramatisch“, so die Ministerin. Nur konsequenter Klimaschutz und die Begrenzung der Erderhitzung könne die verbliebenen Gletscher retten. „Gleichzeitig müssen wir uns in den Alpen und entlang der Flüsse, die durch das Wasser der Alpen gespeist werden, auf Veränderungen des Wasserhaushaltes einstellen.“
Deshalb müssten sich die Anrainerstaaten unter dem Dach der Alpenkonvention zum Schutz des Wasserkreislaufs in den Alpen austauschen und voneinander lernen. „Wir müssen rasch Anpassungsmaßnahmen ergreifen, und zwar über Ländergrenzen hinweg“, sagte Lemke. Dabei müssten alle Beteiligten einbezogen werden, vom Tourismus über die Landwirtschaft bis hin zur Wasserversorgung. Das Bundesumweltministerium werde künftig seine Förderung von Umweltprojekten im Alpenraum noch stärker auf natürlichen Klimaschutz und den Schutz der Biodiversität ausrichten, so die Ministerin.
Der Alpenraum verzeichnete in den vergangenen Wochen ungewöhnlich hohe Temperaturen. In der Folge fiel kaum Schnee. Die Gletscher in den Alpen schrumpfen seit Jahrzehnten als Folge der Klimakrise.