„Das deutsche Finanzsystem ist stabil“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagsausgabe). Die Bafin und die Bundesbank stünden „in engem Kontakt“ und beobachteten die Lage „aufmerksam und sorgfältig“, sagte der Finanzminister.
„Erkenntnisse zu einem systemischen Problem im deutschen Finanzwesen haben wir nicht. Wir sehen im Gegenteil eine hohe Resilienz hierzulande.“ International handele es sich um spezifische Probleme einzelner Banken, so Lindner. „Es ist keine systemische Finanzkrise. Die Lage ist somit eine andere als 2008.“ Die finanzpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Bundestag, Katharina Beck, sagte der SZ, die Vollendung der europäischen Bankenunion durch eine gemeinsame Einlagenrückversicherung müsse nun wieder auf die Agenda. Lindner beteuerte hingegen: „Es besteht kein Anlass für neue Debatten.“ In Sachen Europäischer Einlagensicherung sei seine Haltung unverändert. „Solange in anderen Staaten so viele Staatsanleihen auf den Bilanzen der privaten Banken liegen, würde eine gemeinsame Einlagensicherung ein Umweg zu einer Schuldenunion werden“, sagte Lindner. Außerdem habe Deutschland zum Beispiel sparkasseneigene, funktionierende Sicherungssysteme, „die nicht zu einer Vergemeinschaftung passen“.