Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) blickt wieder deutlich entspannter auf die Entwicklung der Inflation in Deutschland. „Eine erfreuliche Nachricht ist, dass die Inflation zurückgeht“, sagte er am Mittwoch in der Regierungsbefragung im Bundestag.
Die Geldentwertung sei eine der größten Bedrohungen für die wirtschaftliche Entwicklung und auch für den Lebensstandard der Bürger. „Im Zusammenwirken von Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und der moderat restriktiven Fiskalpolitik der Bundesregierung haben wir große Fortschritte erzielt.“ Die Entwicklung der Inflation sei nun „beherrschbar“ geworden, so der Minister.
Auf der anderen Seite sei die wirtschaftliche Entwicklung des Landes aber „nicht zufriedenstellend“. Man habe eine zu geringe wirtschaftliche Dynamik. „Dies hat damit zu tun, dass wir einen steigenden Zins haben“, sagte der Minister. Hinzu kämen eine reduzierte Nachfrage auf den Weltmärkten aufgrund einer sich abkühlenden globalen Konjunktur sowie auch die Folgen des Ausfalls günstiger fossiler Energieimporte nach Deutschland.
„Diese gegenwärtige Wachstumsschwäche unseres Landes passt sich ein in ein längeres Bild“, fügte Lindner hinzu. In den vergangenen zehn Jahren seit 2014 sei Deutschland in allen internationalen Standortvergleichen Schritt für Schritt zurückgefallen. „Wir haben es also nicht mit einfachen Erklärungen zu tun, sondern mit strukturellen Aufgaben, denen wir uns stellen müssen.“