FDP-Chef Christian Lindner will keinen Zusammenhang zwischen den Vorschlägen seiner Partei für eine „Wirtschaftswende“ und den anstehenden Wahlen ziehen. „Die Wirtschaftswende hat nichts mit Wahlkampf zu tun“, sagte er am Sonntag der ARD.
Es gehe darum, „ganz grundsätzlich das Land wieder auf Kurs zu bringen“. Seit 2014 sei in Deutschland der Wohlstand verwaltet, verbraucht und verteilt worden. „Aber jetzt müssen wir in eine Ära eintreten, und die dauert länger als einige Wochen, wenige Quartale, sondern die wird Jahre dauern.“ Es gehe darum, sich „wieder in die Weltspitze“ heraufzuarbeiten, so Lindner.
Der Parteichef sprach auch über die schlechten Umfragewerte der FDP für die Wahlen in den drei ostdeutschen Bundesländern Sachsen, Thüringen und Brandenburg im Herbst. In Thüringen bekommt der Landesverband der FDP keine finanzielle Unterstützung für den Wahlkampf. Hintergrund ist die Spitzenkandidatur von Thomas Kemmerich, der sich nach der Wahl 2020 mit den Stimmen der AfD zum Ministerpräsidenten wählen ließ. „Der Landesverband Thüringen hat sich für seinen eigenen Weg entschieden“, sagte Lindner auf die Frage, warum er Kemmerich nicht persönlich im Wahlkampf unterstütze. „Ich wünsche ihm viel Erfolg. Ein Parlament mit FDP ist immer besser als ein Parlament ohne FDP.“