„Wir fordern in Deutschland die Einführung eines Menstruationsurlaubs, um die Gleichstellung von Frauen am Arbeitsplatz zu fördern“, sagte Linken-Chef Martin Schirdewan am Dienstag dem Nachrichtenportal „T-Online“. Die Union lehnt den Vorschlag hingegen ab.
Dorothee Bär, stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, verweist auf bereits bestehende Möglichkeiten für Frauen, sich im Falle von Menstruationsbeschwerden krankzumelden: „Im Vergleich zu anderen Ländern gibt es bei uns schon jetzt Arbeitnehmerrechte, die eine einfache Krankmeldung ermöglichen, unter drei Tagen in der Regel auch ohne Krankschreibung“, sagte sie zu „T-Online“. Der Forderung des Linken-Vorsitzenden Schirdewan erteilte sie deshalb eine Absage: „Ob ein gesetzlich vorgeschriebener Menstruationsurlaub notwendig ist, sollte erst im nächsten Schritt diskutiert werden.“ Sie fürchtet negative Folgen für Frauen am Arbeitsmarkt: „Ein gesetzlich vorgeschriebener Menstruationsurlaub birgt unter anderem die Gefahr, dass Männer bei einer Einstellung bevorzugt eingestellt würden“, sagte Bär. „Frauengesundheit ist zu wenig erforscht, zu wenig diskutiert und zu wenig im Bewusstsein vieler.“ Der erste Schritt müsse eine viel bessere Forschung sein, so die CSU-Politikerin. Starke Menstruationsbeschwerden sollten untersucht und erst genommen werden. „Endometriose ist hier nur ein Beispiel für Krankheiten, die häufig viel zu spät erkannt werden“, sagte Bär.