Lob und Kritik für Artenschutzabkommen von Montreal

Nach der Einigung des Weltnaturschutzgipfels in Montreal auf ein neues Artenschutzabkommen haben Umweltschützer mit Lob, aber auch Kritik reagiert.

Man freue sich über die Einigung, zweifele aber an der Umsetzung, teilte der Naturschutzbund Deutschland (NABU) am Montag mit. „Es fehlen konkrete Vereinbarungen zur Umsetzung und messbare Ziele.“

Das Abschlussabkommen reiche nicht aus, um den Verlust der Artenvielfalt und Ökosysteme zu stoppen oder umzukehren. „Die Welt rast in der Natur- und Klimakrise auf einen Abgrund zu. Doch statt entschieden zu bremsen, geht sie lediglich etwas vom Gas“, sagte NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wertete das Ziel, bis zum Jahr 2030 mindesten 30 Prozent aller wichtigen Ökosysteme auf dem Land und auf See unter Schutz zu stellen sowie schon geschädigte Ökosysteme wiederherzustellen, positiv. Es fehlten aber klare Regeln, diese Fortschritte zu messen und zu überwachen, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Hier müsse in den kommenden Jahren „dringend nachgeschärft werden“. Aus den Reihen der Politik gab es unterdessen vor allem Lob für das Abkommen. So bezeichnete Grünen-Chefin Ricarda Lang das Dokument als einen „Meilenstein“ für Arten- und Naturschutz. „In Montreal hat sich die Weltgemeinschaft auf den Weg gemacht, das Artenaussterben zu stoppen“, sagte sie dem Nachrichtenportal T-Online.

„Nach den Fortschritten, die am Wochenende zum Klimaschutz auf europäischer Ebene erzielt werden konnten, ist der heutige Tag ein entscheidender Beitrag im Kampf für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen.“ EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) sprach von einer Ergänzung zum Pariser Klimaabkommen. „Jetzt hat die Welt einen zweigleisigen Aktionsplan für eine nachhaltige Weltwirtschaft bis 2050.“ Es sei gut, dass man sowohl „messbare Ziele“ als auch einen Mechanismus zur Finanzierung ihrer Umsetzung mit dem globalen Biodiversitätsfonds habe.




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