Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft hervorgehoben.
Diese sei „entscheidend für den Aufbau eines gemeinsamen Europas“ gewesen, sagte er am Sonntag in Berlin zu Beginn seines dreitägigen Staatsbesuchs nach einem Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Dabei verwies er auch auf die Rolle, die das Grundgesetz sowie die Wiedervereinigung in diesem Prozess gespielt hätten. Weiter sagte Macron, dass es mit Steinmeier in den vergangenen Jahren „nie Meinungsverschiedenheiten“ gegeben habe, auch wenn es sie in den Beziehungen der beiden Länder manchmal gebe.
Macron war am Sonntagnachmittag auf dem Flughafen Berlin-Brandenburg zum ersten offiziellen Staatsbesuch eines französischen Staatsoberhaupts seit 24 Jahren eingetroffen. Anschließend nahm er an einem Bühnengespräch mit Steinmeier auf dem Demokratiefest teil. Vor Schloss Bellevue wurde Macron danach mit militärischen Ehren empfangen.
Im weiteren Verlauf des Sonntags wird das französische Staatsoberhaupt mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (CDU), sowie mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zusammenkommen. Dabei wird sich Macron unter anderem ins Goldene Buch der Stadt Berlin eintragen. Abgeschlossen wird der erste Tag des Besuchs mit einem Staatsbankett.
Am Montagmorgen wird der Präsident dann am Denkmal für die ermordeten Juden Europas einen Kranz niederlegen. Fortgesetzt wird der Staatsbesuch am Mittag in Dresden. Dort wird Macron vom sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) empfangen. In der Landeshauptstadt stehen zunächst vor allem Bildungsinstitutionen im Fokus. Anlässlich des Europafestes wird Macron vor der Frauenkirche eine Rede halten. Am Abend wird er dann gemeinsam mit seiner Frau Brigitte zu einem Abendessen einladen.
Weiter geht es am Dienstag in Münster, wo ihn NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) in Empfang nehmen wird. Dort wird Macron der Internationale Preis des Westfälischen Friedens verliehen. Am Abend wird er schließlich bei einem Treffen des deutsch-französischen Sicherheitsrates auf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) treffen. Das Verhältnis zwischen beiden gilt als angespannt. Unter anderem bei Fragen der militärischen Unterstützung der Ukraine sowie im Verhältnis zu China hatte es zuletzt Unstimmigkeiten gegeben.