„Selenskyj ist ein guter Präsident im Krieg, aber nicht notwendigerweise im Frieden“, sagte sie dem „Stern“. Er sei auch im Land umstritten.
Schon vor dem Krieg habe er demokratische Reformbemühungen zurückgefahren. „Wenn es die Ukraine nach dem Krieg noch gibt, werden seine Fehler wieder auf den Tisch kommen, allein für den EU-Beitritt muss es noch massive Reformen geben“, so Weisband. Sie kritisierte unterdessen auch den Umgang der EU mit der Ukraine. „Viele EU-Politiker haben beim Euromaidan 2014 so getan, als würde die Ukraine bald ein Teil der EU werden.“ Das sei nicht klug gewesen, weil man Putin damit gezeigt habe, dass die Ukraine sich dem Westen zuwenden wolle – ohne dem Land gleichzeitig Schutz zu geben. „Das ist so, als würde man einer Frau in Gegenwart ihres gewalttätigen Ehemanns sagen, dass sie in ein paar Monaten einen Platz im Frauenhaus bekommt“, so Weisband.