Die öffentlichen Haushalte und der private Bereich haben im Jahr 2022 nach vorläufigen Berechnungen rund 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft in Deutschland ausgegeben. Nominal waren das 21 Milliarden Euro beziehungsweise sechs Prozent mehr als im Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit.
Der Anteil der Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag 2022 bei 9,6 Prozent und damit leicht niedriger als im Vorjahr (2021: 9,7 Prozent). Das Bildungsbudget der öffentlichen Haushalte und des privaten Bereichs belief sich 2022 insgesamt auf ein Volumen von 264 Milliarden Euro (Anteil am BIP: 6,8 Prozent), das waren fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Mit 219 Milliarden Euro entfiel der größte Teil der Ausgaben auf Bildungseinrichtungen in öffentlicher und privater Trägerschaft. Dazu gehören Ausgaben für Schulen und den schulnahen Bereich (zum Beispiel Schülerbeförderung) von 123 Milliarden Euro, für tertiäre Bildungseinrichtungen wie etwa Hochschulen (einschließlich Forschung und Entwicklung) von 51 Milliarden Euro und für Kindertageseinrichtungen von 42 Milliarden Euro. Für die Bildungsförderung (zum Beispiel BAföG) wurden weitere 15 Milliarden Euro aufgewendet. Auf zusätzliche bildungsrelevante Bereiche wie die betriebliche Weiterbildung, Horte, Einrichtungen der Jugendarbeit und Volkshochschulen entfielen 2022 insgesamt 22 Milliarden Euro.
Die Ausgaben von Unternehmen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen für Forschung und Entwicklung lagen 2022 bei 99 Milliarden Euro und damit sieben Prozent über dem Vorjahreswert. Für die sonstige Bildungs- und Wissenschaftsinfrastruktur (zum Beispiel Bibliotheken oder Museen) wurden 2022 insgesamt 7,0 Milliarden Euro aufgewendet (+6 Prozent zum Vorjahr).
Angaben über die Finanzierungsstruktur nach Trägern liegen bislang nur für das Jahr 2021 vor. In diesem Jahr finanzierten die öffentlichen Haushalte 66 Prozent der Ausgaben für Bildung, Forschung und Wissenschaft (Bund: zwölf Prozent, Länder: 41 Prozent, Gemeinden: 13 Prozent). 31 Prozent wurden vom privaten Bereich (Unternehmen, Organisationen ohne Erwerbszweck und private Haushalte) und zwei Prozent vom Ausland übernommen, so das Bundesamt.