Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar, über die die „Welt am Sonntag“ berichtet. 66 Prozent der 1.000 Befragten bejahten Anfang März die Frage, ob „die Bundesregierung mehr Geld für den Ausbau von Eisenbahnstrecken als für den Ausbau von Straßen ausgeben“ solle.
27 Prozent verneinten dies, die übrigen machte keinen Angaben. Das Ergebnis entspricht den Plänen der Ampel-Koalition für eine Priorisierung des Schienenausbaus gegenüber dem Straßenausbau, deckt sich aber nicht mit der Realität im aktuellen Bundeshaushalt. Dort sind die reinen Infrastrukturausgaben für Bau und Planung auch 2023 im Bereich Straße höher als bei der Schiene. Dass für Schienenstrecken mehr Bundesgeld ausgegeben werden soll als für Straßen, ist laut der Umfrage eine Mehrheitsmeinung in allen Alters- und Einkommensgruppen sowie Regionen. Die einzige Ausnahme bilden demnach Kommunen mit 5.000 bis 20.000 Einwohnern, wo eine Mehrheit von 49 Prozent mehr Geld in die Straße stecken will. Hingegen sprechen sich in Orten mit weniger als 5.000 Einwohnern 90 Prozent für eine Bevorzugung der Schiene aus. Bei einer zweiten Frage nach den wichtigsten konkreten Maßnahmen für beide Verkehrsbereiche (wo Mehrfachnennungen möglich waren) forderten nur 20 Prozent einen „Neubau von Straßen“, 33 Prozent die „Sanierung bestehender Straßen“. 47 Prozent jedoch plädierten für den „Ausbau des Schienennetzes und der Elektrifizierung“ sowie mehr Umlade-Stationen für den Güterverkehr zwischen Bahn und Lkw. In Auftrag gegeben hat die Umfrage der Verband privater Eisenbahnunternehmen („Die Güterbahnen“).