„Wir beobachten den Anfang vom Ende Russlands in seiner heutigen grässlichen Form“, sagte der frühere Botschafter der Ukraine in Deutschland den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagsausgaben). Die Ukraine müsse die Schwäche nutzen, „ungeachtet davon, ob es Putin gelinge, den Wagner-Chef und seinen einstigen Kumpel Prigoschin sowie seine Truppen physisch zu eliminieren“ und einen Staatsstreich in Moskau zu verhindern, so Melnyk.
Die ukrainische Armee müsse die Gegenoffensive verstärken und versuchen, die feindlichen Linien zu durchbrechen. „Eine schnelle Befreiung aller Gebiete, einschließlich der Krim“, so der Vize-Außenminister, „scheint heute zum Greifen nah. Diese einmalige Chance müssten wir ergreifen“. Unterdessen soll es in der Nähe der südrussischen Stadt Woronesch zu Gefechten zwischen russischen Truppen und Wagner gekommen sein.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte die Rebellion als „Dolchstoß in den Rücken“ der Armee und der Bevölkerung verurteilt sowie eine Bestrafung der „Verräter“ angekündigt. Prigoschin wies das zurück und sagte, seine Truppen seien „Patrioten unserer Heimat“. Von der Bundesregierung hieß es derweil, man beobachte die Lage „sehr aufmerksam“, zudem wurde vor Reisen nach Moskau gewarnt.