„Die Bundesregierung hat mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz und dem neuen Einbürgerungsgesetz eine sehr gute Grundlage geschaffen, damit Deutschland für Fachkräfte aus dem Ausland attraktiv bleiben kann“, sagte Källenius der „Bild am Sonntag“. „Das Land gezielt zu öffnen, ist richtig und notwendig. Für Wirtschaftswachstum braucht es junge, talentierte Menschen.“
Der gebürtige Schwede Källenius, der seit drei Jahrzehnten in Deutschland lebt und seit Juli dieses Jahres auch den deutschen Pass hat, begründete dies „aus eigener Erfahrung“. Källenius: „Es dauert nicht 30 Jahre, bis man sich dem Land zugehörig fühlt, in dem man lebt und arbeitet. Ich habe mich schon nach sehr kurzer Zeit nicht mehr fremd, sondern als Teil Deutschlands empfunden. So geht es sicherlich vielen, und ich finde es gut, wenn die Politik das anerkennt.“ Von seiner Wahlheimat zeigte sich der Mercedes-Chef begeistert: „Deutschland ist ein weltoffenes Land, ein sicheres Land, kulturell und landschaftlich sehr attraktiv“, so Källenius. „Deutschland ist ein Land der Innovation, der Kultur, des Unternehmertums, der Weltoffenheit. Auch als Schwede kann man sich hier extrem wohlfühlen.“
Seine „emotionale Bindung“ zu Deutschland sei „sehr groß“, so der Top-Manager. „Es war Zeit, diese Bindung mit der Staatsangehörigkeit zu hinterlegen. Das hat Vorteile: Bei der nächsten Bundestagswahl darf ich wählen.“ Wem er seine Stimme geben will, wollte Källenius nicht verraten: „Ich werde mir die Kandidaten sehr genau anschauen.“