„Die Pläne der Ampel scheinen in die richtige Richtung zu gehen“, sagte MIT-Chefin Gitta Connemann der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). Für ein Kraftpaket reiche es jedoch nicht.
„Die europäischen Nachbarn setzen den Maßstab. Der steuerfreie Höchstbetrag für Mitarbeiterkapitalbeteiligungen muss sich am europäischen Niveau orientieren. Und auf mindestens 10.000 Euro angehoben werden.“ Ein Gesetzentwurf Lindners sieht dagegen einen neuen Höchstbetrag von 5.000 Euro vor. Lindner will Unternehmensgründungen durch bessere Bedingungen für die Mitarbeiterbeteiligung fördern. Demnach soll für diese Firmen, wenn sie Mitarbeiter am Unternehmen beteiligen, künftig ein deutlich höherer Steuerfreibetrag gelten, und zwar von 5.000 Euro pro Kopf statt wie bisher 1.440 Euro. Das geht aus einem Entwurf des Bundesfinanzministeriums, der Anfang April in die Ressortabstimmung ging. „Der Finanzstandort Deutschland bekommt ein Update“, hieß es laut „Rheinischer Post“ aus Ministeriumskreisen. Mit der Reform wolle man den „deutschen Kapitalmarkt auf die nächste Stufe heben“. Besonders wichtig für die Szene: Von allen Vorteilen sollen künftig deutlich mehr Start-ups als bisher profitieren, die Grenzen für die Zahl der Mitarbeiter, Alter und Umsatz der Firmen werden angehoben. Laut Gesetzentwurf entlastet die Reform die Start-ups um gut 1,3 Milliarden Euro pro Jahr. In Kraft treten soll sie Anfang 2024.
„Wichtig ist jetzt Schnelligkeit. Die Ampel muss jetzt den Turbo einlegen, damit Gründer nicht ins Ausland abwandern“, sagte die MIT-Vorsitzende Connemann. „Der Mangel an Arbeits- und Fachkräften bremst Betriebe und Volkswirtschaft.“ Die Beteiligung von Mitarbeitern am Unternehmen mache Arbeitgeber attraktiver, sagte sie.
„Das Ausland hat das Potenzial erkannt.“