Nahles für spezielle „Senioren-Arbeitsplätze“ in Unternehmen

Bundesagentur-Chefin Andrea Nahles hat die Unternehmen zur besseren Bekämpfung des Fachkräftemangels dazu aufgefordert, spezielle Senioren-Arbeitsplätze einzuführen.

„Denkbar wäre die Einrichtung spezieller Senioren-Arbeitsplätze“, sagte Nahles der „Rheinischen Post“ (Mittwoch). „Unternehmen könnten den älteren Arbeitnehmenden spezielle Auszeiten gewähren, flexiblere Wochenarbeitszeiten oder Tätigkeiten, die sie nicht körperlich überlasten und wo sie ihr Know-how gut einbringen können, etwa bei Ausbildungen und Qualifizierungen“, sagte die frühere Bundesarbeitsministerin.

„Das gibt es vereinzelt bereits und das scheint mir eine Stellschraube zu sein, damit Beschäftigte bis zur Regelaltersgrenze arbeiten können“, sagte sie. Der Trend zum längeren Arbeiten sei da. „2015 lag die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Menschen zwischen 60 und 65 Jahren bei 38 Prozent, heute sind es 50 Prozent. Noch deutlicher sind die Zahlen aber bei denjenigen, die nach dem Renteneintritt noch weiter arbeiten“, sagte Nahles. „2022 gab es 317.000 Menschen, die über der Regelaltersgrenze sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren.“ 2012 seien es erst halb so viele gewesen. „990.000 Personen über der Regelaltersgrenze hatten einen Minijob. Das ist ein Viertel mehr als zehn Jahre zuvor“, sagte die Vorsitzende der Nürnberger Behörde. Sie könne sich vorstellen, dass die Zahl der geringfügig beschäftigten Ruheständler wegen der hohen Inflation zunehmen könnte. Umfragen des Forschungsinstituts IAB zeigten aber auch, dass viele Menschen im Rentenalter nicht nur aus finanziellen Gründen weiter arbeiten wollten: „Sie wollen teilhaben, ihre Erfahrungen weitergeben, haben Lust daran, an einer sinnvollen Aufgabe mitzuwirken“, sagte Nahles.




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