„Die Politik könnte uns noch ein bisschen helfen bei der Berufswahlkompetenz, dass wir da wirklich auch überall an allen Schulen früh einsteigen“, sagte Nahles den ARD-Tagesthemen am Dienstag. Man habe festgestellt, dass die jungen Leute bei der Berufswahl relativ unsicher seien.
„Je mehr wir da in die Schulen kommen, je mehr Praktika realisiert werden, umso besser“, so die Chefin der Bundesagentur. Der Ausbildungsmarkt habe sich genauso verändert wie der Arbeitsmarkt generell. Die Arbeitgeber müssten Nahles zufolge viel mehr tun, um sich auch attraktiv zu machen in den Augen der Bewerber. Gleichzeitig warb sie für mehr Offenheit bei jungen Menschen, sich über verschiedene Tätigkeiten und nicht nur den Traumberuf zu informieren. Die BA-Chefin hob sowohl das Potenzial von Arbeitskräften im eigenen Land als auch den Zuzug von Fachkräften aus dem Ausland hervor, um die Situation am deutschen Arbeitsmarkt zu verbessern. Dabei brachte sie auch ins Spiel, dass Frauen gegebenenfalls mehr Stunden arbeiten sollten. Diese seien häufig in Teilzeitbeschäftigung mit einer niedrigen Stundenzahl angestellt. Nahles forderte aber auch mehr Anstrengung, um attraktiv für ausländische Arbeitskräfte zu sein. „Ich glaube, dass wir uns tatsächlich sehr stark bemühen müssen, eine Willkommenskultur zu schaffen in Deutschland. Dass die Leute auch bleiben, dass die Leute auch Heimat finden, nicht nur eine Arbeitsplatz.“