Das berichtet das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgaben) unter Berufung auf Bundestagskreise. Demnach handelt es sich um Mitglieder des Kommandos Spezialkräfte (KSK), das seinen Sitz im baden-württembergischen Calw hat und unter anderem auf Geiselbefreiungen spezialisiert ist.
Zwischen Zypern und Israel liegen etwa 400 Kilometer und damit nur eine Flugstunde. Militärische Evakuierung bedeutet, dass dabei notfalls Waffengewalt angewendet werden darf und das Parlament seine Zustimmung geben muss. Laut RND wurden die Botschaften in Israel und den Nachbarländern mit Krisenunterstützungsteams verstärkt. Ihnen gehören ebenfalls Spezialkräfte an. Es handelt sich um Maßnahmen im Rahmen der sogenannten Nationalen Krisenvorsorge zum Schutz und zur Sicherheit deutscher Staatsangehöriger im Ausland. Dazu zählt die präventive Beratung deutscher Botschaften ebenso wie die Evakuierung aus Krisensituationen und die Beendigung von Entführungen im Ausland, Geiselbefreiungen eingeschlossen. Unter den von Kämpfern der Hamas aus Israel entführten Menschen befinden sich unter anderem deutsche Staatsangehörige. Das Auswärtige Amt spricht von insgesamt acht Fällen, wozu im Einzelfall mehrere Betroffene zählen.
Das Verteidigungsministerium äußerte sich auf Anfrage nicht zu den Informationen, weil solche Aktivitäten immer der Geheimhaltung unterliegen. Es hatte zuletzt Militärtransporter vom Typ A400M entsandt, die bei vier Flügen Deutsche aus Israel evakuierten. Hierbei handelte es sich aber lediglich um eine Unterstützungsleistung für das zuständige Auswärtige Amt und nicht um eine militärische Evakuierung im eigentlichen Sinne. Die Bundesregierung fürchtet laut RND im Falle einer israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen ein Eingreifen der Hisbollah-Miliz im Libanon, die als militärisch ungleich gefährlicher gilt als die Hamas, so dass ein Zwei-Fronten-Krieg entstünde.
Demnach könnte in Israel und dem Libanon der zivile Flugverkehr rasch zum Erliegen kommen und militärische Evakuierungen der Bundeswehr notwendig machen.