Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, macht Druck auf die Politik, Instrumente zu schaffen, damit sich auch Betreiber kleinerer Photovoltaikanlagen an Preissignalen orientieren, wenn sie Strom ins Netz einspeisen.
„Ich habe zwar keine große Sorge, dass es morgen zu einer schweren Beeinträchtigung des Systems kommen kann“, sagte er der FAZ. Er warb gleichwohl dafür, nicht bis nach der Bundestagswahl im Herbst 2025 zu warten. „So viel Zeit haben wir nicht.“ Es gebe „eine gewisse Dringlichkeit“ bei diesem Thema, um „weiterhin Strom aus der Steckdose so stabil zu beziehen, wie das alle Menschen und Unternehmen erwarten“.
Hinter den Mahnungen steckt das Phänomen der so genannten „Mittagssolarspitzen“, die in Kombination mit der festen EEG-Vergütung dafür sorgen, dass zu bestimmten Zeiten überdurchschnittlich viel Sonnenstrom ins Netz fließt – was weder netz- noch systemdienlich sei. Um die derzeitigen Fehlanreize abzustellen, sei es wichtig, eine Neuregelung zu schaffen, nach der „man sich in Zukunft auch als Privathaushalt an Preissignalen orientieren muss, jedenfalls wenn man Strom ins Netz einspeisen will“.
Müller bezeichnete es außerdem als Hausaufgabe der nächsten Jahre, beim Thema „dynamische Strompreise“ voranzukommen. Dafür sei es entscheidend, in Sachen Digitalisierung „noch deutlich schneller und besser zu werden“. Die Bundesnetzagentur erhebe quartalsweise Daten etwa zum Anteil der intelligenten Stromzähler und „diese Zahlen machen mich nicht glücklich“. Viele Unternehmen hätten anscheinend „noch gar nicht richtig mit der Installation von intelligenten Stromzählern angefangen“.
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