Niedersachsen will AKW Emsland vor Wiederinbetriebnahme prüfen

Niedersachsens Energieminister Christian Meyer (Grüne) hat angekündigt, das Atomkraftwerk Emsland in Lingen nach der geplanten Umgruppierung der Brennstäbe einer intensiven sicherheitstechnischen Überprüfung zu unterziehen, bevor es - voraussichtlich Anfang Februar - zum absehbar letzten Mal wieder ans Netz gehen soll.

„Die Brennelemente sollen Ende Januar noch einmal umgesteckt werden“, sagte Meyer der „Welt“, „dazu wird die Anlage abgeschaltet. Dann werden wir den Reaktor überprüfen, so dass ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleistet ist. Angeschaltet wird erst wieder, wenn alle Vorgaben, die für eine solche Überprüfung gelten, eingehalten werden.“

Die Landesregierung in Hannover werde sich „an die Beschlüsse der Bundesregierung und des Bundestages halten, auch wenn wir sie in Niedersachsen angesichts des massiven Ausbaus der erneuerbaren Energien fachlich für nicht notwendig halten“, so der Grünen-Politiker. Bundeskanzler Scholz hatte nach langem Streit zwischen Grünen und FDP über diese Frage verfügt, dass auch das AKW Emsland noch bis zum 15. April 2023 betrieben werden soll. Meyer versicherte, dass es im kommenden Winter in Norddeutschland nicht zu Stromausfällen kommen werde. „Wir im Norden werden dank des Ausbaus der Erneuerbaren keine Stromlücke haben. Es gibt keine Blackout-Gefahr.“ Entsprechende Zusicherungen hätten sowohl die Betreiber der Kraftwerke als auch die Betreiber der Netze gegeben. Mit Blick auf die für Mitte Dezember geplante Eröffnung des schwimmenden LNG-Terminals bei Wilhelmshaven kündigte der Minister an, auch diese Anlage vor Inbetriebnahme intensiv überprüfen lassen zu wollen. „Es wird keinen Umweltrabatt geben. Wir werden alle Einwände prüfen, bevor wir eine Genehmigung erteilen. Verschiedene Gutachten zeigen allerdings, dass auch bei dem Schwimm-Terminal in Wilhelmshaven alle Grenzwerte eingehalten werden. Trotzdem werden wir zusätzlich durch ein gewässerökologisches Monitoring gewährleisten, dass es durch den Betrieb der Anlage zu keiner Verschlechterung der Umweltsituation kommt“, sagte Meyer.




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