Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat am Mittwoch ein Konzept zur Reduktion von Pestiziden in der Landwirtschaft vorgelegt. Dafür sollen bei einer größeren Zahl an biologischen Pflanzenschutzverfahren Mehrkosten übernommen werden. Maschinen und Geräte, die zu einer deutlichen Reduzierung der Pflanzenschutzmittelanwendung führen, sollen ebenso gefördert werden wie eine mechanische Unkrautregulierung.
Zudem sollen die Grundsätze für die Durchführung der guten fachlichen Praxis im Pflanzenschutz an den aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik angepasst werden und für Rechtsklarheit beim Einsatz von Organismen zur Bekämpfung bestimmter Schadorganismen gesorgt werden. Neue Verfahren im Pflanzenschutz sollen im Rahmen von Modellbetrieben und Modellregionen erprobt und wissenschaftlich begleitet werden.
„Selbstverständlich“ sollen Landwirte „auch künftig ihre Pflanzen schützen und behandeln können, wenn das nötig ist“, erklärte dazu Landwirtschaftsminister Özdemir. „Erfolgreich sind wir nur, wenn wir Nachhaltigkeit und Erträge sowie Einkommenssicherung zusammendenken.“
Man dürfe nicht vergessen, vor welchem Dilemma man stehe. „Die menschengemachte Klimakrise stellt uns vor Aufgaben, die wir ohne Pflanzenschutzmittel nicht werden bewältigen können. Die vergangenen Ernteberichte zeigen erschreckend, wie sehr Unwetter sich auf die Erträge auswirken“, so der Landwirtschaftsminister. „Auf der anderen Seite macht nicht zuletzt das Schwinden der Artenvielfalt deutlich, dass wir etwas ändern müssen. Dieses Spannungsfeld müssen wir lösen.“
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