„Ich will, dass auch in Zukunft gutes Fleisch aus Deutschland kommt“, sagte der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben). Dafür müsse man die Tierhaltung „zukunftsfähig“ aufstellen.
„Unser Ziel ist es, dass weniger Tiere besser gehalten werden – und die Landwirte dafür staatlich honoriert werden.“ Dafür gebe es eine breite gesellschaftliche Mehrheit. „Kein einziger Betrieb ist verpflichtet, seine Ställe umzubauen, den Tierbestand zu reduzieren oder Schweine tiergerechter zu halten.“ Wer aber auf eine bessere und zukunftsfähige Tierhaltung setze und damit einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leiste, werde dabei künftig „zuverlässig und ausreichend“ vom Staat finanziell unterstützt. Der Bauernverband hatte zuvor die Förderpläne für höhere Standards in den Ställen kritisiert. Özdemir entgegnete, die intensive Tierhaltung berge die Gefahr der Überforderung von Tier und Halter. „Wer da bei diesem auf Profitmaximierung ausgerichteten System nicht mit machen wollte, den hat es schnell aus der Kurve gehauen. Viele kleinere, familiengeführte Betriebe, die auf mehr Tierschutz gesetzt haben, haben bereits aufgeben“, so der Minister. „Ich will das nicht akzeptieren. Denn die Alternative lautet: Das Fleisch kommt aus dem Ausland, wo wir keinen Einfluss darauf haben, wie Tiere gehalten wurden.“ Özdemirs Ministerium hatte Eckpunkte des Förderprogramms vorgestellt. Zunächst sollen Schweinehalter Geld bekommen können. Profitieren sollen Betriebe mit Standards, die deutlich über den zwingenden gesetzlichen Vorgaben liegen. Gefördert werden sollen „tier- und umweltgerechte“ Neu- und Umbauten von Ställen sowie laufende Mehrkosten einer besseren Haltung. Die Ampel-Koalition will als „Anschubfinanzierung“ bis 2026 eine Milliarde Euro bereitstellen.