„Es geht auch um die Zukunft des Sports: Wer soll denn noch in der Nationalmannschaft mitspielen, wenn wir immer mehr dicke Kinder haben“, sagte Özdemir der „Bild am Sonntag“. „Wenn wir künftig vorne mitspielen wollen, dann sollten wir uns alle um unsere Kinder kümmern.“
Er freue sich über jeden Sportler, der sich zu gesunder Ernährung bekenne. „Die erreichen die Zielgruppen, um die es mir geht. Deshalb rede ich gerade mit Sportverbänden, wie wir die Prominenz der Sportler nutzen können, damit die Leute sich gesünder ernähren. Da hat der Sport ein Eigeninteresse.“ Der Minister ärgert sich, dass Leistungssportler für Produkte werben würden, „die sie selbst nie essen oder trinken dürften. Da ist ein Stück Widersprüchlichkeit dabei“. Özdemir stellt aber fest, dass sich das Bewusstsein im Sport ändere und erinnerte an die Szene, in der der Fußballer Ronaldo bei einer Pressekonferenz nach einem Spiel die Flasche Cola wegstellte und durch Wasser ersetzte. Özdemir will im Rahmen des Werbeverbots auch das Sponsoring reglementieren. Da sei er „in guten Gesprächen mit dem Sport“. Wie bisher dürfte der Markennamen zum Beispiel auf Trikots gedruckt werden, nicht aber ein Produkt, das die Grenzwerte bei Zucker, Salz oder Fett reißt. Sein Gesetzentwurf für ein Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel umfasst auch Influencer. „Wenn sich die Werbung an Kinder richtet oder der Kanal auch von Kindern genutzt wird“, so der Minister.