„Die Bundesregierung befürwortet eine Unterscheidung von ökologischen und konventionell erzeugten Insekten“, heißt es in der Antwort des Agrarministeriums auf eine Kleine Anfrage der Unionsfraktion, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ berichten. „Insbesondere im Futtermittelbereich werden damit neue Möglichkeiten ökologischer Proteinquellen geschaffen.“
Mögliche Produktionsregeln würden derzeit auf EU-Ebene besprochen. Die Erforschung und Nutzung von Insekten als Futtermittel für Nutztiere wird dem Ministerium zufolge in diesem Jahr mit rund 750.000 Euro gefördert, davon über 500.000 Euro aus einem Förderprogramm für ökologische Landwirtschaft. Dazu kommen von Mitte 2023 bis 2026 weitere 1,9 Millionen Euro aus einem Innovations-Förderprogramm. Erhoben werde dabei auch die Wirtschaftlichkeit des Produktionszweigs. Der agrarpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Albert Stegemann (CDU), kritisierte die Mittelverwendung als zu einseitig: „Priorität bei Minister Özdemir hat allein eine Unterscheidung zwischen biologisch und konventionell hergestellten Insekten. Allein über eine halbe Million Euro an Fördermitteln stellt Minister Özdemir nur für Öko-Insekten aus seinem Haushalt dafür zur Verfügung“, sagte er dem RND. Die Bundesregierung müsse die Chancen der Verwendung von Insekten als Futtermittel besser ausloten. Es gebe mit den Insekten die Möglichkeit, Futtermittelimporte zu reduzieren. Das Ministerium hat nach eigenen Angaben keine Erkenntnisse über die Zahl der Betriebe in der EU, die Insekten als Futtermittel erzeugen oder verwenden. Für die Herstellung von Futtermittel für Nutztiere dürfen in der EU demnach derzeit Soldaten- und Stubenfliegen, Mehl- und Getreideschimmelkäfer, Heimchen, Kurzflügel- und Steppengrillen sowie Seidenspinner verwendet werden. Erlaubt ist das Insektenproteinfutter für Zuchtfische, Geflügel sowie Schweine.