Olaf Scholz beklagt „Fluch der sozialen Medien“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fürchtet, dass soziale Medien die Menschen zu sehr in deren Weltsicht bestätigten.

„Im Prinzip ist genau das der Fluch der sozialen Medien: dass wir es uns gemütlich in unseren Blasen einrichten können, wo wir nur Dinge vorgeschlagen bekommen, die zu dem passen, was wir schon immer richtig fanden“, sagte Scholz der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagsausgabe). „Das Besondere ist aber das Neue, Unbekannte.“

Er selbst wähle seine Lektüre deswegen nicht nach der politischen Ausrichtung der Verfasser aus. „Nein, im Gegenteil, mich reizt das Neue, Unbekannte. Wenn ich nur lese, was meiner Meinung entspricht, würde ich mich um das eigentliche Abenteuer des Lesens bringen“. Scholz sagt, er lese eher nicht im Liegen. „Wenn man sich konzentrieren möchte, ist es besser, eine aufrechte Haltung einzunehmen. Also: Ich lese auf dem Stuhl, im Sessel, auf der Fensterbank, im Auto und im Flugzeug. Früher habe ich auch einfach auf dem Boden gesessen, an der Wand gelehnt und gelesen.“ Über sein Verhältnis zur Musik sagte der Kanzler, er höre zwar Musik. „Aber ich war nie Fan im klassischen Sinne, hatte keinen Star oder eine Gruppe, über die ich dann alles wissen wollte.“

Als Schüler habe er Instrumente gespielt: erst Flöte, später Oboe. „Die Realität im Schulorchester war aber: gefühlt alle 30 Takte mal ein paar Töne mit der Oboe zu spielen“, sagte Scholz. „Vielleicht hat das dazu beigetragen, dass ich mich nach der Schule musikalisch auf den Plattenspieler beschränkt habe.“




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