„Wenn man sich den Grenzabschnitt Schweiz zu Deutschland betrachtet – von Bahnstrecken bis Straßenübergänge – dann ist der Aktionsplan ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagte DpolG-Vize Heiko Teggatz der „Bild-Zeitung“ (Dienstagausgabe). Die derzeitige Praxis der Schleierfahndungen sei nicht zu vergleichen mit stationären Grenzkontrollen.
„Das ist eine bewusste Politik, die Frau Faeser betreibt. Sie vermischt Migration und Zuwanderung.“ Kern der Kritik ist, dass der „Aktionsplan“ zwischen Schweiz und Deutschland nichts an der Migrationsbewegung zwischen den beiden Nachbarländern ändere, da Grenzkontrollen und Zurückweisungen nur bei Basel zu Weil am Rhein seitens der deutschen Bundespolizei stattfinden. An allen anderen Grenzübergängen zur Schweiz gibt es nur sogenannte „Schleierfahndungen“ ohne Zurückweisungen. Insgesamt wurden laut Bundespolizei im Jahr 2022 über 9.716 unerlaubt eingereiste Personen über die Schweiz-Route festgestellt. Der Polizeigewerkschaftler Manuel Ostermann wirft der Innenministerin vor, sie würde mit dem Abkommen nur „Symbolpolitik“ betreiben. „Für die Sicherheitsbehörden ändert sich kaum etwas und der Migrationsdruck auf Deutschland bleibt konsequent hoch“, sagte Ostermann „Bild“. Und weiter: „Die rhetorischen Floskeln der Ministerin ändern nichts an dem Fakt, dass es keine Grenzkontrollen gibt. Hier wird mit Rhetorik versucht, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken, aber faktisch schwächt man die Sicherheit.“
Das Bundesinnenministerium teilte auf „Bild“-Anfrage mit, aus polizeitaktischen Maßnahmen keine Auskunft über Kontrollörtlichkeiten geben zu können. „Die Maßnahmen werden unterhalb der Schwelle von Binnengrenzkontrollen lageangepasst, zeitlich und räumlich flexibel umgesetzt (sog. Schleierfahndung)“, sagte ein Sprecher.