Ramelow warnt nach Europawahl vor Ost-West-Entfremdung

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat angesichts der starken AfD-Ergebnisse bei der Europawahl in Ostdeutschland vor einer zunehmenden Spaltung zwischen Ost- und Westdeutschland gewarnt

Ramelow⁣ warnt vor ​Spaltung⁣ zwischen Ost- und Westdeutschland

Thüringens Ministerpräsident⁢ Bodo ⁢Ramelow ⁣(Linke) hat angesichts der‍ starken ⁢AfD-Ergebnisse bei der Europawahl in Ostdeutschland vor einer zunehmenden Spaltung zwischen Ost- und Westdeutschland gewarnt. „In ⁤sozialen Netzwerken lese ich nach der Europawahl jetzt Sätze wie: ‚Wo bleibt die Dankbarkeit‍ der Ostdeutschen?‘ Das sind Fragen, die ​wir jetzt gerade nicht brauchen“, sagte Ramelow‍ dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“⁢ (Dienstagsausgaben).

Ostdeutschland als Chance begreifen

„Der​ Osten hat sich nicht zu⁢ entschuldigen. Man sollte ihn vielmehr ⁣als⁤ Chance begreifen. Stattdessen geht ⁢die emotionale⁣ Einheit zunehmend krachen. Dass man von Ostdeutschen Dankbarkeit erwartet, treibt diese ‌Spirale weiter an.“

Schwierige‍ Ausgangslage vor Landtagswahl

Mit Blick auf die Landtagswahl am 1. ⁣September fügte ⁢Ramelow hinzu: „Die Ausgangslage ist schwierig.⁣ Aber Landtagswahlen sind⁣ Personalwahlen. Und alle Personalwahlen sind für‍ die AfD nicht gut ausgegangen.“ Er kritisierte, dass die AfD und das Bündnis‍ Sahra Wagenknecht gleichermaßen Ängste ⁣der Bürger ausschlachteten. ‍“Früher, als wir den Namen ‚Partei des Demokratischen Sozialismus‘ in ‚Die ⁣Linke‘ umgewandelt haben, hat Sahra Wagenknecht ⁢gesagt, man dürfe den Sozialismus niemals aufgeben, auch nicht im Namen“, sagte der Linken-Politiker. „Jetzt sagt ‌sie, wir⁣ sind nicht links und nicht rechts. Damit holt sich das ‌BSW ⁢einen Auftrag für Inhaltsleere.“

Ergebnisse der Europawahl in Thüringen

Die AfD errang bei der Europawahl in Thüringen 30,7 Prozent, gefolgt⁤ von⁤ der CDU mit 23,2 Prozent⁢ und dem Bündnis Sahra Wagenknecht mit⁢ 15 Prozent. Die SPD ⁣erzielte 8,2 und die Linke 5,7 Prozent. Die Grünen und die FDP lagen unter fünf Prozent. In Westdeutschland waren die AfD-Ergebnisse deutlich niedriger.




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