Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sieht das gemeinsame Lernen bis zur achten Klasse als mögliche Maßnahme gegen den Lehrermangel. „Wir müssen auch über Kooperationsmodelle in den Schulen nachdenken“, sagte der Linken-Spitzenkandidat den Sendern ntv und „Antenne Thüringen“ am Montagabend.
„Wir müssen über eine Campus-Schule nachdenken. Wir müssen die Weichen stellen, dass Gymnasien, Realschulen und Grundschulen sich zusammenschließen“, sagte Ramelow. „In Greußen ist das sehr erfolgreich praktiziert worden. Längeres gemeinsames Lernen, einfach bis zur Klasse acht, auch den Lernprozess zusammen zu organisieren und eine frühere Berufsorientierung, die wir jetzt auch im neuen Schulgesetz drinstehen haben.“
Der Lehrermangel sei eine „offene Baustelle, da gibt es nichts dran drum herumzureden“, sagte der Ministerpräsident. „Und jede einzelne Stunde, die ausfällt, ist eine Katastrophe. Es ist eine Niederlage des Bildungssystems insgesamt.“
Es fehlten 1.000 Lehrer, so Ramelow. „Die Stellen sind da, die Stellen sind genehmigt, könnte jederzeit jeder eingestellt werden. Sie sind nicht da.“
Mario Voigt, Spitzenkandidat der CDU Thüringen, sieht ebenfalls Handlungsbedarf. „Momentan verlässt jeder Zehnte in Thüringen die Schule ohne Abschluss, das bedeutet, dort die Ausbildungsreife herzustellen und Wege in die Berufsausbildung zu finden ist Thema Nummer eins“, sagte er den Sendern. „Thema Nummer zwei ist, dass es uns gelingt, dass tatsächlich Unterricht in Thüringen stattfindet. Momentan fällt jede zehnte Stunde aus.“
Inhalt bereitgestellt von der DTS-Nachrichtenagentur. Der Inhalt wurde nicht redaktionell geprüft.