Der Vorsitzende des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) an der Humboldt-Universität, Dustin Müller, hat Uni-Präsidentin Julia von Blumenthal zum Rücktritt aufgefordert. Blumenthal habe mit der Duldung der HU-Besetzung durch pro-palästinensische Demonstranten „einen Platz für Judenhass“ mitten in Berlin geschaffen, sagte Müller dem TV-Sender „Welt“ am Donnerstag. Dafür müsse sie „die Konsequenzen tragen und zurücktreten“.
In den Botschaften und Aktivitäten der Beteiligten der Demonstrationen gehe es nicht um Dialog. Den „Beteiligten geht es auch nicht um die palästinensische Perspektive, sondern um Hass, Hetze, Spaltung und Gewalt“, so Müller. „Und deshalb ist die ausgestreckte Hand der Unileitung das völlig falsche Signal. Denn die Polizei hätte dort sehr schnell das Gebäude räumen müssen und die Unileitung deutlicher dagegen vorgehen müssen.“
Auf Dialogbereitschaft zu setzen, hält Müller für den falschen Weg. Bislang hätten die Aktivisten noch jedes Gesprächsangebot abgelehnt. „Und deshalb bestürzt es mich auch, dass die Uni Präsidentin von Blumenthal, durch die Duldung der Besetzung einen Platz für Judenhass inmitten der bundesdeutschen Hauptstadt schafft. Das ist unverzeihlich, und aus meiner Sicht muss sie dafür auch die Konsequenzen tragen und zurücktreten.“
Die Besetzung der HU sei nun lediglich „das Ende der Eskalationsspirale“, so Müller. „Seit vielen Monaten erleben wir immer wieder diese Aktionen durch Poster, durch Plakate, auch durch Besetzungen. Bereits vor einigen Wochen schon. Und die Uni-Präsidentin und die Unileitung – und viele andere in Deutschland – haben da naiv drauf geblickt, haben immer wieder Gesprächsbereitschaft signalisiert, die aber in dem Fall sehr, sehr einseitig ist.“
Derzeit sei die Universität kein angstfreier Raum für jüdische Studierende, kritisiert der RCDS-Vorsitzende. Wenn Büros von Personen, die über Antisemitismus und den Nahostkonflikt forschen, mit dem Hamas-Dreieck gekennzeichnet würden, welches das Kennzeichen für die Ziele und für die Angriffe der Hamas ist, dann könne es keine Sicherheit und kein Sicherheitsgefühl für Juden an der Uni geben. „Das muss deshalb deutlich aufgearbeitet werden“, sagte Müller. „Es muss Schutzräume geben und das muss seitens der Unileitung und der Politik klar vorangetrieben werden.“