Rechnungshof bemängelt Struktur der Max-Planck-Gesellschaft

Der Bundesrechnungshof (BRH) bemängelt die Organisationsstruktur der Max-Planck-Gesellschaft (MPG).

Der Bundesrechnungshof (BRH) bemängelt die Organisationsstruktur der Max-Planck-Gesellschaft (MPG). Die Forschungsorganisation, die von Bund und Ländern jährlich mit mehr als zwei Milliarden Euro gefördert wird, verfüge über kein klassisches Aufsichtsgremium, schreibt der BRH in einem Prüfbericht, aus dem der „Spiegel“ zitiert.

Die Bonner Behörde kritisiert, dass eine klare Aufgabentrennung zwischen beschlussfassenden und aufsichtführenden Organen und Gremien fehlt. Demnach beaufsichtige der MPG-Präsident faktisch sein eigenes Handeln. Der BRH empfiehlt eine separate unabhängige Aufsicht für die MPG, eine klare Trennung von Geschäftsführung und interner Aufsicht.

Die MPG teilte dem „Spiegel“ mit, ein eigenständiges Aufsichtsgremium sei keine zwingende Voraussetzung für eine funktionsfähige Governance oder Compliance. Die MPG entwickle ihr Compliance Management System zudem fortlaufend weiter.

Kritik gibt es vom Rechnungshof auch am Bundesforschungsministerium: Zwischen 2016 und 2020 habe die jeweilige Forschungsministerin nur an zwei von 14 Sitzungen des MPG-Senats teilgenommen – obwohl er ein wesentliches Entscheidungsgremium ist.

Das Ministerium bestätigte dem Rechnungshof in seiner Reaktion auf den Prüfbericht, dass es sein Stimmrecht bis 2021 nicht angemessen wahrgenommen hat. Es begründete dies dem „Spiegel“ gegenüber mit anderen Verpflichtungen.


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