Regierung will chinesische Übernahme von Chip-Fertigung genehmigen

Die Bundesregierung will die Übernahme der Chip-Fertigung des Dortmunder Unternehmens Elmos durch den Konkurrenten Silex einem Medienbericht zufolge wohl zulassen.

Das Bundeswirtschaftsministerium prüfe derzeit den Verkauf der Fabrik, innerhalb der kommenden Wochen solle die Genehmigung erfolgen, schreibt das „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe) unter Berufung Regierungskreise. Der schwedische Käufer ist eine hundertprozentige Tochter des chinesischen Konzerns Sai Microelectronics.

Die Bundesregierung widersetzt sich mit der Entscheidung wohl dem Rat des Bundesverfassungsschutzes. Dieser hatte nach Informationen der Zeitung von einer Genehmigung des Deals abgeraten und auf die Gefahr zunehmender Abhängigkeiten von China im Halbleiter-Markt hingewiesen. Ende 2021 hatte Elmos angekündigt, sich von seiner Fertigung am Stammsitz in Dortmund zu trennen. Für 85 Millionen Euro soll Silex das Werk und die Vorräte übernehmen. Mit dem Verkauf will Elmos, das vor allem für die Autoindustrie produziert, die eigene Produktion aufgeben und seine Chips stattdessen bei Auftragsfertigern einkaufen. Die Geschäftsführung hatte erklärt, ansonsten künftig die eigene Fabrik nicht mehr auslasten zu können. Nach dem Koalitionsstreit um den Einstieg der chinesischen Staatsrederei Cosco in einen Hamburger Hafenterminal soll im Fall von Elmos Einigkeit zwischen Bundeskanzleramt und Bundeswirtschaftsministerium bestehen. Die Chip-Technologie von Elmos sei überholt, sodass keine Gefahr durch den Abfluss von Know-how bestehe.

Die deutschen Sicherheitsbehörden argumentieren hingegen, dass es nicht nur Know-how, sondern auch um Produktionskapazitäten gehe. Demnach kaufe sich China gezielt in Industrien ein, um Druck gegen einzelne Länder ausüben zu können. Auf diese Gefahr soll der Verfassungsschutz auch bei Elmos hingewiesen haben. Weder Elmos noch das Bundeswirtschaftsministerium wollten sich gegenüber der Zeitung mit Verweis auf das laufende Prüfverfahren äußern.




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