SPD-Außenpolitiker Michael Roth hat die kritischen Äußerungen des Auswärtigen Amts gegenüber Donald Trump im US-Wahlkampf verteidigt. „Trump hatte Deutschland schon immer auf den Zeiger gehabt, und ich rate jetzt auch nicht dazu, ihm in den Allerwertesten zu kriechen“, sagte Roth der Sendung „Frühstart“ von RTL und ntv am Montag. Europa müsse ein deutliches Signal setzen und bereit sein, „so schlimm es auch ist, Deals mit Donald Trump abzuschließen, denn das mag er ja“.
Dass zuletzt ein angeblicher Bericht des deutschen Botschafters in Washington an das Auswärtige Amt öffentlich geworden ist, sieht Roth kritisch. Der Brief hätte nicht an die Öffentlichkeit geraten dürfen, sagte der SPD-Politiker. „Diese Plappermäuligkeit, die geht mir ziemlich auf den Zeiger“, sagte Roth. Er erwarte von Diplomaten aber auch, dass sie im internen Verkehr eine deutliche Sprache sprechen. Er rate nicht dazu, „die Lage schönzureden, sondern wir müssen realistisch sein“, so Roth. Dabei helfe aber keine Empörung, sondern vor allem Investitionen in die eigene Wehrhaftigkeit.
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