Rufe aus FDP nach neuen Regeln für Lebendorganspende

Nach Überzeugung der FDP-Gesundheitspolitikerin Katrin Helling-Plahr verhindert eine "völlig veraltete Gesetzgebung" im Bereich der Lebendorganspende, dass in Deutschland viele Nierenkranke gerettet werden können.

„Wir verschenken hier erhebliches Potenzial“, sagte Helling-Plahr dem Fernsehsender „Welt“. Man könnte „unfassbar vielen Menschen“ auf der Warteliste helfen.

„Die meisten warten auf eine Niere, das sind Überlebensspenden.“ Die aktuelle Situation in Deutschland sei „nicht tragbar“. Die FDP-Politikerin verwies darauf, dass in Großbritannien die Zahl der Lebendorganspenden die der postmortalen Spenden bereits überschreite: „Da sieht man, wie groß das Potenzial tatsächlich ist, das wir hier in der Vergangenheit absolut verschenkt haben.“ Eine Liberalisierung der Rahmenbedingungen in Deutschland sei daher überfällig. In der vergangenen Legislaturperiode sei man dabei vom damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) „blockiert worden“. Nun bestehe Hoffnung, dass es „endlich zu einer Neuregelung kommt“. Helling-Plahr: „Wenn jemand selbstbestimmt bereit ist zu spenden, dann hat der Staat kein Recht, ihn hieran zu hindern.“ Im Kern geht es darum, die Zahl möglicher Nierenspender dadurch zu erhöhen, dass nicht nur Personen aus der engeren Verwandtschaft eine Lebendorganspende machen können, sondern auch fremde Personen mit einem geeigneten Spenderorgan. Dazu wird ein Register mit möglichst vielen potenziellen Spender-Paaren benötigt, das aber in Deutschland bislang nicht existiert. In Nachbarstaaten wie Österreich oder den Niederlanden sind Crossover-Spenden hingegen möglich.




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