„Entschieden verurteilen wir diesen Beschluss und betrachten ihn als einen weiteren Schritt hin zur Konflikteskalation in der Ukraine“, teilte die russische Botschaft in Berlin am Freitag mit. „Besonders zynisch“ sei, dass darüber „kurz vor dem orthodoxen und in der christlichen Welt hochverehrten Weihnachtsfest und vor dem Hintergrund des in diesem Zusammenhang vom russischen Präsidenten einseitig erklärten Waffenstillstands entschieden wurde“, so die russische Botschaft.
Es gebe „keinen Zweifel“, dass sich Berlin „unter großem Druck aus Washington“ auf die Lieferungen eingelassen habe, und „im Sinne einer zerstörerischen Logik der transatlantischen Solidarität“ handele. „Von unserer Seite betonen wir erneut, dass die Lieferungen tödlicher und schwerer Waffen an das Kiewer Regime, die nicht nur gegen russische Militärs, sondern auch gegen die Zivilbevölkerung im Donbas eingesetzt werden, die moralische Grenze darstellen, die die Bundesregierung hätte nicht überschreiten sollen.“ Das gelte auch mit Blick auf die historische Verantwortung Deutschlands vor der russischen Bevölkerung für die Nazi-Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs. „Mit dieser Entscheidung von Berlin wird immer mehr deutlich, dass die Bundesrepublik und der kollektive Westen kein Interesse daran haben, eine friedliche Konfliktlösung zu suchen“, schreibt die russische Botschaft in Berlin.
Die Ukraine werde „de facto zu einem militärischen Übungsplatz“ gemacht und das ukrainische Volk zur Erreichung geopolitischer Ziele des Westens instrumentalisiert. Das ziehe „die Feindseligkeiten in die Länge“ und führe zu sinnlosen Opfern und Zerstörungen. „Die Entscheidung Berlins, schwere Waffen an das Kiewer Regime zu liefern, wird die deutsch-russischen Beziehungen gravierend beeinträchtigen“, schließt die russische Botschaft ihre Mitteilung.