Sachsens Ministerpräsident fordert Reparatur von Nord Stream 1

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ruft dazu auf, die Voraussetzungen für eine Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 zu schaffen.

„Die Betreiber sollten dafür sorgen, dass die Pipeline repariert werden kann“, sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Zeit laufe.

„Wird der Schaden nicht behoben, ist Nord Stream 1 dauerhaft unbrauchbar.“ Sprengstoffanschläge hatten Ende September letzten Jahres drei von vier Strängen der Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 zerstört. „Jetzt kommt es darauf an, die verbliebene Röhre von Nord Stream 1 zumindest zu sichern“, forderte Kretschmer. Die Frage nach russischem Erdgas stelle sich zwar nicht, so lange der Krieg in der Ukraine tobe, fügte der sächsische Regierungschef hinzu, doch müsse sich Deutschland „die Option erhalten, nach Ende des Krieges nicht nur das sehr teure Flüssiggas zu nutzen“.

Es müsse geprüft werden, aus welchem Land dann günstigere Gasalternativen erworben werden könnten. „Das liegt in unserem nationalen Interesse.“ Kretschmer äußerte sich besorgt über die Energieversorgung: „Die steigenden Energiepreise nehmen den Unternehmen in ganz Deutschland die Luft“, sagte er. „In einem Industrieland darf Energie kein knappes Gut werden.“

Der sächsische Regierungschef forderte daher, länger auf Energie aus Atom- und Kohlekraft zu setzen. Der Ausbau der Erneuerbaren werde nicht genügen, um ein ausreichendes Angebot an bezahlbarer Energie zu schaffen. „Wir müssen die verbliebenen drei Atomkraftwerke einige Jahre länger am Netz lassen – wie auch unsere Nachbarländer ihre Pläne verändert haben“, sagte Kretschmer. „Wir müssen uns an die Vereinbarung halten, den Kohleausstieg 2038 und nicht schon 2030 zu vollziehen. Und wir müssen uns an die Förderung von heimischem Gasreserven machen.“

Der CDU-Vizevorsitzende riet zur Einsetzung einer Kommission, die alle Gruppen und Interessen einschließe. „Wir brauchen einen gesellschaftlichen Konsens über die Energieversorgung der nächsten Jahrzehnte.“




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