Scholz setzt sich auf Weltklimakonferenz für Methan-Einsparungen ein

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich auf der Weltklimakonferenz in Dubai (COP28) für eine Reduktion der Methan-Emissionen eingesetzt.

Solange man noch auf Gas angewiesen sei, müsse man sicherstellen, dass es so klimafreundlich wie möglich produziert und transportiert werde, sagte Scholz in einer Rede am Samstag. Die Methanemissionen der Energiewirtschaft könnten auf einfache und kosteneffektive Weise reduziert werden.

In Dubai sollte man daher den „Global Methane Pledge“ als einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Methan anerkennen, so Scholz. Diese Initiative von der EU und den USA sieht vor, dass bis 2030 die Methanemissionen um 30 Prozent reduziert werden sollten. Besonders vom Klimawandel betroffene Staaten wie Barbados setzten sich auf der Konferenz für eine drastische Reduzierung der Methanemissionen ein. „Die Realität sieht so aus, dass das globale Methanabkommen, das wir brauchen, noch nicht zustande gekommen ist“, sagte Mia Mottley, Premierministerin von Barbados, bei ihrer Rede.

Man müsse konkrete Maßnahmen ergreifen, vor allem weil die Schäden durch Methan in naher Zukunft weitaus größer seien als die von CO2. Um Kipppunkte zu vermeiden sollten Öl- und Gasunternehmen verpflichtet werden, „Lecks in ihren Pipelines zu reparieren und sicherzustellen, dass sie auch das Abfackeln von Gasen einstellen“. Unterm Strich habe es „zwar freiwillige Verpflichtungen gegeben, aber das hat uns nicht weitergebracht“, so Mottley. Scholz plädierte zudem für mehr internationale Kooperation, wie etwa durch den von ihm ins Leben gerufenen „Klimaclub“ zur klimafreundlichen Transformation der Wirtschaft, dem sich 36 Länder angeschlossen haben. Außerdem müsse die globale Finanzarchitektur reformiert werden – eine weitere Forderung der besonders durch die Erderhitzung betroffenen Entwicklungsländer, der sich Scholz anschloss.

Für die weiteren Verhandlungen schlug der Kanzler drei Ziele vor: eine Verdreifachung der Erneuerbaren Energien bis 2030, eine Verdoppelung der Energieeffizienz und den schrittweisen Ausstieg aus fossilen Energien. Man habe die nötigen Technologien im Kampf gegen die „größte globale Herausforderung unserer Zeit“. Auf der bis zum 12. Dezember stattfindenden Weltklimakonferenz soll unter anderem über den Ausstieg aus fossilen Energieträgern diskutiert werden. Insbesondere die ölfördenden Staaten, zu denen auch das diesjährige Gastgeberland zählt, wollen kein Ausstiegsdatum festlegen und setzen stattdessen auf CO2-Filtermethoden, die dem Weltklimarat (IPCC) zufolge jedoch nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen werden.

Erstmals soll auch überprüft werden, ob die Staaten ihre Zusagen zur Emissionsminderung einhalten. Das 2015 bei der Konferenz in Paris vereinbarte Ziel, die Erderhitzung auf durchschnittlich 1,5 Grad zu begrenzen, kann mit den derzeitigen nationalen Zielen und Maßnahmen nicht erreicht werden. Mit dem aktuellen Kurs steuert die Welt UN-Angaben zufolge auf einen 2,9 Grad heißeren Zustand in diesem Jahrhundert zu.




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