Scholz wehrt sich massiv gegen Störer

In einem für den Bundeskanzler nahezu unbekannten Art und Weise hat sich Olaf Scholz auf einer SPD-Veranstaltung lautstark, kraftvoll und mit strengen Worten gegen eine Gruppe Störer zur Wehr gesetzt - und wird weltweit dafür gefeiert.

Innerhalb weniger Minuten „trendete“ bei Twitter der Hashtag #ScholzOnFire, als ein Video des deutschen Bundeskanzlers auftauchte, wo er sich für die Haltung der Bundesregierung im russischen Krieg gegen die Ukraine rechtfertigte.

In anderen Ländern überschlagen sich Meldungen zum Wutausbruch des sonst so besonnenen deutschen Kanzlers. Was ist passiert?

Aufgenommen wurde das Video am Freitag vor der Stadthalle in Falkensee, beim SPD-Europafest, wo auch der Bundeskanzler eingeladen war.

Unter die Gäste hatte sich eine Gruppe Störer, bestehend aus zum Teil polizeibekannten Personen aus „Querdenker“-Demonstrationen in Berlin, aber auch aus dem rechten Blogger-Spektrium sollen Personen vor Ort gewesen sein. Die Protestanten tragen zum Teil Shirts mit russischen oder Impfgegner-Symbolen, andere scheinen offensichtlich Friedensbewegungen anzugehören.

Scholz wird von der Gruppe als „Lügner“ und „Bandit“ bepöbelt, andere schreien „Kriegstreiber“ oder „Frieden schaffen ohne Waffen“.

Irgendwann scheint es dem Bundeskanzler zu bunt zu werden und er geht auf direkte Konfrontation mit den Störern. „Liebe Schreihälse, willkommen auf diesem Fest der Demokratie und diesem Fest Europas“.

Scholz zerlegt die wilden Sprüche der Demonstranten mit harten Fakten. „Putin ist hier der Kriegstreiber, er ist mit 200.000 Soldaten in die Ukraine einmarschiert und will die Ukraine zerstören“. 

Immer weiter in Rage platzt es aus dem Kanzler, der sich fest ans Mikrofon krallt, heraus: „Wenn IHR irgendeinen Verstand in euren Hirnen hättet!“ – gemeint sind die Störer mit ihren wirren Parolen.

Putin habe unschuldige Menschen, Kinder, Alte getötet. „Das ist Mord“. Und weiter: „Frieden und Freiheit sind von diesem Angriffskrieg bedroht!“.

Scholz machte deutlich, dass die Hilfe, die Deutschland für die Ukraine leiste, unbeirrt fortgesetzt werde – so lange es notwendig ist.

Nach Scholz wurde auch der Brandenburgs SPD-Ministerpräsident Woidke weiter ausgepfiffen und angeschrien. Dieser entgegnete: „Diese Demo gehört eigentlich auf den Roten Platz. Da könnt ihr Putin auffordern, sofort alle Waffen abzuschaffen. Dann würdet ihr das Russland, dass ihr so offenkundig liebt, aber von einer anderen Seite kennenlernen!“




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