An erster Stelle stehe die Chancengerechtigkeit, sagte Geschäftsführerin Florian Fabricius den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben). Noch immer hänge der Bildungserfolg zu sehr von der „Geburtenlotterie und dem eigenen Elternhaus“ ab.
Fabricius befürchtet, „dass die Pisa-Studie uns da den Spiegel vorhalten und das eiskalt vor Augen führen wird“. Der Schülervertreter nahm auch Bezug auf „Startchancen-Programm“, das vom Bundesbildungsministerium im September dieses Jahres in die Wege geleitet wurde. Bund und Länder haben sich bereit erklärt, in den kommenden zehn Jahren mit 20 Milliarden Euro benachteiligte Schüler unterstützen. Das Programm sei zwar ein netter erster Schritt, so Fabricius, es reiche aber noch lange nicht aus.
Außerdem kritisiert der 18-jährige Abiturient, dass die mentale Gesundheit der Schüler viel zu selten im Fokus stehe. „Jeden Tag erlebe ich, wie viele meiner Mitschüler von Depressionen, Zukunftsängsten und Stress geplagt werden. Wir haben es mit einer Epidemie psychischer Krankheiten in unseren Schulen zu tun“, sagte Fabricius. Doch die Politik schaue zu.
„Wir brauchen dringend mehr Schulpsychologen, mehr Stressprävention und weniger Leistungsdruck. Beim Thema mentale Gesundheit brauchen wir eine politische 180-Grad-Wende: Schule sollte ein Ort von Lernen und persönlicher Entfaltung, nicht von Angst und Stress sein.“ Entscheidend für eine erfolgreiche Schullaufbahn seien aber auch Investitionen in die Schulgebäude. „Unsere Schulen werden kaputtgespart und haben mit einem Investitionsstau von 44 Milliarden Euro zu kämpfen“, so der Schülersprecher.
„Decken sind verseucht, Toiletten schimmeln und Gebäude sind einsturzgefährdet.“ Das Ausstatten von Gebäuden klinge vielleicht banal, aber sie sei die Grundlage von fruchtbarem Lernen und für Schüler absolut essenziell. „Wir fordern daher ein Förderprogramm von zehn Milliarden Euro zur Schulsanierung. Sofort.“