Die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen, Regina Görner, hat eine Diskriminierung von älteren Menschen in Unternehmen beklagt. „Es ist ein Unding, dass ausgerechnet ältere Beschäftigte sich in ihren Betrieben besonders stark wegen ihres Alters diskriminiert sehen“, sagte sie dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgaben) mit Blick auf eine aktuelle Untersuchung des Jobnetzwerks Xing.
„Viel zu viele werden in den Unternehmen weiterhin so behandelt wie in den Zeiten, als man glaubte, Fachkräfte im Überfluss zu haben: mit Entzug von Kompetenzen, Verweigerung von Qualifizierung oder Vernachlässigung bei Beförderungen. Dass sie das vor allem von Vorgesetzten erleben, zeigt, dass jedenfalls in den Führungsetagen massiver Weiterbildungsbedarf besteht“, so Görner. „Wer diskriminiert, schadet nicht nur den Betroffenen, sondern auch sich selbst. Ältere sind vor allem Potenzial, das nicht gehoben wird. Das muss endlich in die Köpfe der Gesellschaft.“
Die Untersuchung hatte laut Xing gezeigt, dass mehr als ein Viertel der Berufstätigen über 50 Jahre schon einmal aufgrund des Alters diskriminiert worden seien. In mehr als der Hälfte der Fälle sei die Altersdiskriminierung demnach von der Führungskraft selbst ausgegangen. Bei den 50- bis 67-Jährigen soll mehr als ein Drittel der Beschäftigten betroffen gewesen sein.