Stamp verlangt Einstufung Kolumbiens zu „sicherem Herkunftsland“

Der Sonderbevollmächtigte der Bundesregierung für Migrationsabkommen, Joachim Stamp (FDP), fordert angesichts der gestiegenen Asylzahlen und hohen Ablehnungsquoten von Schutzsuchenden aus Kolumbien die Einstufung des südamerikanischen Staates zu einem "sicheren Herkunftsland". "Es braucht jetzt ein klares Signal in Kolumbien, dass Asyl der falsche Weg ist, um in Deutschland sein Glück zu finden", sagte Stamp den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).

Der Sonderbevollmächtigte der Bundesregierung für Migrationsabkommen, Joachim Stamp (FDP), fordert angesichts der gestiegenen Asylzahlen und hohen Ablehnungsquoten von Schutzsuchenden aus Kolumbien die Einstufung des südamerikanischen Staates zu einem „sicheren Herkunftsland“.

„Es braucht jetzt ein klares Signal in Kolumbien, dass Asyl der falsche Weg ist, um in Deutschland sein Glück zu finden“, sagte Stamp den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben). „Einen ersten Schritt könnte Deutschland selbst gehen, in dem es Kolumbien als sicheres Herkunftsland einstuft und damit die Verfahren größtmöglich beschleunigt.“

Die Asylzahlen aus Kolumbien seien „massiv gestiegen, die Anerkennung liegt nahe Null“, so der FDP-Politiker. „Viele derer, die fälschlicherweise den Weg des Asylantrags gewählt haben, sind gut geeignet für den deutschen Arbeitsmarkt. Wir haben mit der kolumbianischen Regierung eine umfassende Migrationspartnerschaft verabredet, um dieses Problem zu lösen.“

Derzeit ist der Migrationsbeauftragte Stamp in Gesprächen mit der Regierung in Kolumbien. Beide Seiten suchen demnach nach „geeigneten Maßnahmen“, um „irreguläre Migration zu stoppen und gleichzeitig den geordneten Zugang von dringend benötigten Arbeitskräften zu verbessern“. Kolumbien sei „mit einem vergleichsweise guten Ausbildungsniveau und kultureller Nähe ein wichtiger Partner“, sagte Stamp den Funke-Zeitungen.

Die Asyl-Erstanträge von Menschen aus Kolumbien sind zuletzt deutlich gestiegen. Laut Bundesinnenministerium stellten 2023 mehr als 3300 Personen einen Antrag auf Schutz in Deutschland. 2018 waren es demnach noch 138. Fast alle Anträge werden jedoch vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) abgelehnt.

Zuletzt hatte ein Fall in einem Pflegeheim für Demenzerkrankte für Aufsehen gesorgt. Dort wollen die Behörden zehn kolumbianische Pflegekräfte in ihr Heimatland abschieben. Die Pfleger arbeiten Vollzeit in dem Heim und werden nach Angaben der Geschäftsführung dringend benötigt, um den Betrieb der Einrichtung aufrechtzuerhalten. Deutschland braucht nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bis 2049 voraussichtlich mindestens 280.000 mehr Pflegekräfte als bisher.


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