Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat größere Anstrengungen gefordert, um die Quote der Schulabbrecher zu senken. „Dass Deutschland erneut die vierthöchste Schulabbrecherquote in Europa hat, muss Bund und Länder umtreiben“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben). „Jeder Schulabbruch ist einer zu viel. Denn hier geht es nicht nur um die Zukunft der Kinder, sondern auch den Wohlstand unseres Landes.“
Stark-Watzinger forderte eine bildungspolitische Trendwende, die bei den Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen ansetzte. „Mit dem Startchancen-Programm wollen wir ab dem nächsten Schuljahr den Einstieg schaffen“, sagte sie. „Aber auch darüber hinaus sollten die Anstrengungen erhöht werden, damit die Quote sinkt und wir diese jungen Menschen nicht dauerhaft verlieren.“
Deutschland hat für das Jahr 2022 mit mehr als zwölf Prozent die vierthöchste Schulabbrecherquote in der EU verzeichnet. Das geht aus aktuellen Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervor. Zahlen für das Jahr 2023 lagen noch nicht vor. Die höchste Quote hatte demnach Rumänien mit 15,6 Prozent. An zweiter Stelle folgte Spanien mit 13,9 Prozent, dahinter Ungarn mit 12,4 Prozent. In Deutschland lag die Schulabbrecherquote bei 12,2 Prozent. Im Jahr davor hatte Deutschland mit 12,5 Prozent ebenfalls auf Rang vier gelegen.