Strahlenschutzamt mahnt Vorbereitung auf nukleare Notfälle an

Die Präsidentin des Bundesamts für Strahlenschutz, Inge Paulini, hat zur Vorbereitung auf nukleare Notfälle aufgerufen.

„Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat einer breiten Öffentlichkeit vor Augen geführt, dass wir auf ganz verschiedene nukleare Notfälle vorbereitet sein und bleiben müssen“, sagte Paulini den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben). Anders als Deutschland würden andere Länder außerdem nicht aus der Kernenergie aussteigen.

„im Gegenteil“, sagte Paulini, „viele unserer Nachbarländer planen neue Kraftwerke.“ Bei möglichen Unfällen mache Strahlung aber nicht an den Grenzen halt. Paulini wirbt dafür, dass das Bundesamt berücksichtigt wird beim „Gesetz zum Schutz Kritischer Infrastrukturen“, das derzeit im Innenministerium erarbeitet wird. „Das BfS ist ganz klar ein Teil der kritischen Infrastruktur in Deutschland“, sagte sie. „Das heißt, unsere Arbeit ist für das Gemeinwesen unverzichtbar.“ Das Bundesamt für Strahlenschutz verfügt über ein Messnetz mit rund 1.700 Sonden in ganz Deutschland, die rund um die Uhr die Strahlenbelastung in Deutschland messen. Im Fall eines nuklearen Notfalls ist die Behörde unter anderem dafür zuständig, Lagebilder zu erstellen zum Schutz der Bevölkerung. In den vergangenen Jahrzehnten habe die Strahlenforschung in Deutschland zu wenig öffentliche und finanzielle Aufmerksamkeit gefunden, Lehrstühle und Institute seien abgebaut worden, so die BfS-Präsidentin. „In einer von vielfältigen Krisen gekennzeichneten Zeit braucht Deutschland eine hoch kompetente Strahlenforschung“, sagte Paulini. „Strahlenschutz in vielen Lebensbereichen ist ein wichtiger Teil der laufenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformation – und Strahlenschutz ist essenziell für eine resiliente, also widerstandsfähige Gesellschaft.“




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