Mittelständische Betriebe sollen über standardisierte Produkte leichter Zugang zu sogenannten „Power Purchase Agreements“ (PPA) erhalten, also direkten Strom-Lieferverträgen zwischen Stromerzeugern und Industriebetrieben, berichtet die FAZ (Samstagausgabe). Das Konzept ist eine Alternative zu dem von Wirtschaftsminister eingebrachtem Konzept für Industriestrom.
Der eingekaufte Strom soll dann regulatorisch wie Strom behandelt werden, der auf dem eigenen Werksgelände produziert und verbraucht wird – auch dann, wenn es keine direkte Stromleitung zwischen Kraftwerk und industriellem Abnehmer gibt. Somit entfielen die gängigen zusätzlichen Preisbestandteile. „Zum einen würden so auch Betriebe aus dem Mittelstand mit günstigem Strom versorgt, zum anderen würden mehr Erneuerbaren-Anlagen und Speicher gebaut“, sagte Köhler. Die Laufzeit der Lieferverträge soll auf zehn Jahre begrenzt werden. Zu den Kosten des Instruments macht der FDP-Abgeordnete keine Angaben. Sein Vorschlag soll am Dienstag in der FDP-Fraktion beschlossen werden. Köhler pocht außerdem wie Finanzminister Christian Lindner (FDP) weiterhin darauf, die Stromsteuer von derzeit 2,05 auf das europarechtlich zulässige Mindestmaß von 0,05 Cent je Kilowattstunde zu senken – ein Privileg, das schon viele energieintensive Unternehmen genießen.