Studenten in NRW beklagen „Studiengebühren durch die Hintertür“

Die Studierendenvertretungen in NRW haben scharfe Kritik an der Hochschulpolitik der schwarz-grünen Landesregierung geübt.

In einem Schreiben von elf Allgemeinen Studierendenausschüssen (Asten) sowie des Landes-Asten-Treffens, über das die „Rheinische Post“ in ihrer Montagsausgabe berichtet, weisen sie auf die unzureichende finanzielle Unterstützung hin, die den Studierendenwerken durch das Land NRW gewährt werde. „Die Studierendenwerke werden seit Jahrzehnten willentlich durch die Landesregierungen NRWs massiv unterfinanziert“, heißt es dort.

So stieg der allgemeine Landeszuschuss nach Angaben der Studenten zwar seit 1994 um etwa 25 Prozent auf knapp 47 Millionen Euro. „Inflationsbereinigt ist diese Erhöhung aber faktisch eine Verringerung der Finanzierung um über 25 Prozent“, schreiben sie. Außerdem seien die Studierendenzahlen seit 1994 um 130.000 beziehungsweise um rund 30 Prozent gestiegen. „Die Studierendenwerke in NRW müssen also mit 25 Prozent weniger Kaufkraft 30 Prozent mehr Studierende versorgen.“

Zugleich sei der Sozialbeitrag der Studierenden massiv angestiegen – während Studierende 1994 jährlich noch umgerechnet 50,50 Euro beigetragen hätten, seien es im vergangenen Jahr 181,25 Euro gewesen. „Das ist selbst inflationsbereinigt noch mehr als eine Verdopplung. Wir halten das für eine Entwicklung hin zu Studiengebühren durch die Hintertür.“ Und weiter: „Wir fordern daher die Landesregierung auf, den allgemeinen Zuschuss an die Studierendenwerke umgehend auf mindestens 92 Millionen Euro zu erhöhen.“

Die Landesregierung hält die Finanzierung dagegen für ausreichend. Ein Sprecher des Wissenschaftsministeriums sagte der „Rheinischen Post“, die Studierendenwerke würden vom Land so gut ausgestattet wie nie zuvor.




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