Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben) berichten. Das 9-Euro-Ticket hatte demnach „kaum Auswirkungen auf die Alltagsmobilität“, sagte ein Autor der Studie.
Deshalb hält er es auch für fraglich, ob das 49-Euro-Ticket ab 1. Mai zum verbreiteten Umstieg auf Busse und Bahnen führen wird. Lange Wege über 30 Kilometer nahmen im vergangenen Sommer demnach zeitweise stärker zu als kürzere Wege. Die längeren Distanzen dienten vornehmlich Freizeitzwecken – die Leute fuhren am Wochenende aus der Stadt an den Strand und in die Mittelgebirge. Kurze Wege könne man dagegen eher als Arbeitsmobilität einstufen. „Das 9-Euro-Ticket führte nicht dazu, dass in größerem Umfang Personen auf dem Weg zur Arbeit zum öffentlichen Personenverkehr wechselten“, so die Forscher. Ihr Fazit: „Ein erheblicher Anteil der Bevölkerung sieht den Öffentlichen Personennahverkehr aufgrund eines aus ihrer Sicht unzureichenden Angebots nicht als Alternative in ihrer Alltagsmobilität an.“ Aus Sicht des DIW hat das Folgen für das neue 49-Euro-Ticket. So wird bezweifelt, dass diese Strategie die Verkehrswende voranbringt. Neben oft „mangelhafter Bus- und Bahnlinien“ und „schlechter Taktung“ seien 49 Euro zu teuer. Die Befragung im Rahmen der Studie habe ergeben, dass die Bürger durchschnittlich 29 Euro für einen akzeptablen Preis hielten.