Wie aus einer Studie des Ifo-Instituts hervorgeht, schwankt die Wahrscheinlichkeit, ein Gymnasium zu besuchen, je nach familiären Hintergrund zwischen einem Fünftel und vier Fünfteln. Weniger bedeutend sei ein Migrationshintergrund, sagte Ludger Wößmann, Leiter des Ifo-Zentrums für Bildungsökonomik, am Dienstag.
Laut der Studie liegt die Wahrscheinlichkeit, auf ein Gymnasium zu kommen, bei einem Kind mit einem alleinerziehenden Elternteil ohne Abitur aus dem untersten Einkommensviertel und mit Migrationshintergrund bei 21,5 Prozent, im Gegensatz dazu liegt sie bei 80 Prozent, wenn das Kind mit zwei Elternteilen mit Abitur aus dem obersten Einkommensviertel und ohne Migrationshintergrund aufwächst. Allein bei der Betrachtung der Bildung der Eltern ergeben sich schon deutliche Unterschiede: Der Gymnasialbesuch der Kinder steigt von 28 Prozent bei Kindern, deren Eltern kein Abitur haben, über 58 Prozent bei einem Elternteil mit Abitur auf 75 Prozent, wenn beide Elternteile ein Abitur haben. Unterschiede zeigen sich der Erhebung zufolge zudem bei der Erwerbstätigkeit der Eltern sowie dem Geschlecht des Kindes. Insgesamt liegt die Wahrscheinlichkeit, ein Gymnasium zu besuchen, bei Mädchen bei 45 Prozent und damit um 7 Prozentpunkte höher als bei Jungen (38 Prozent). Diese Unterschiede zwischen den Geschlechtern finden sich demnach in ähnlicher Größenordnung unabhängig von der sozialen Herkunft der Kinder. Die Datenbasis der Studie beläuft sich auf eine Stichprobe von über 50.000 Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren. Der familiäre Hintergrund bildet sich anhand von vier Merkmalen ab: Anzahl der Eltern mit Abitur, Haushaltsnettoeinkommen, Migrationshintergrund der Eltern und Alleinerziehenden-Status der Eltern.