Studie: Hass im Netz nimmt weiter zu

Vorfälle von Angriffen im Netz sind in Deutschland offenbar alltäglich und nehmen weiter zu.

Vorfälle von Angriffen im Netz sind in Deutschland offenbar alltäglich und nehmen weiter zu. Das ergab eine Studie des „Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz“, die am Dienstag von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) in Berlin vorgestellt wurde.

Fast jede zweite Person in Deutschland (49 Prozent) wurde demnach schon einmal online beleidigt. Ein Viertel (25 Prozent) der Befragten wurde mit körperlicher Gewalt und 13 Prozent mit sexualisierter Gewalt konfrontiert. Besonders häufig betroffen sind nach eigenen Angaben Personen mit sichtbarem Migrationshintergrund (30 Prozent), junge Frauen (30 Prozent) und Menschen mit homosexueller (28 Prozent) und bisexueller (36 Prozent) Orientierung. Fast jede zweite junge Frau (42 Prozent) erhielt bereits ungefragt ein Nacktfoto.

Das hat laut Studie auch Einfluss auf die freie Meinungsäußerung: Mehr als die Hälfte der Befragten bekennt sich aus Angst im Internet seltener zur eigenen politischen Meinung (57 Prozent), beteiligt sich seltener an Diskussionen (55 Prozent) und formuliert Beiträge bewusst vorsichtiger (53 Prozent). 82 Prozent der Befragten fürchten, dass Hass im Netz die Vielfalt im Internet gefährdet. Mehr als drei Viertel (76 Prozent) sind besorgt, dass durch Hass im Netz auch die Gewalt im Alltag zunimmt. Der Großteil (89 Prozent) stimmt zu, dass Hass im Netz in den letzten Jahren zugenommen hat.

„Ob toxische Kommentare, Drohungen, beängstigende Kampagnen: Hass im Netz ist allgegenwärtig“, sagte Paus. „Viele Menschen sind davon abgestoßen oder eingeschüchtert, halten sich zurück oder schweigen.“ Das gebe denen Raum, die „laut und aggressiv“ seien. „Es bedroht unsere Demokratie“, so die Ministerin.




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