Studierendenvertreter fordern eine kontinuierliche Anpassung der BAföG-Sätze an die Einkommens- und Preisentwicklung. „Abgeordnetendiäten, Rente, Bürgergeld und Wohngeld werden regelmäßig erhöht, das BAföG nicht“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Studierendenwerks (DSW), Matthias Anbuhl, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagsausgaben). „Diese Investition in Bildungsgerechtigkeit wird systematisch benachteiligt.“
Anbuhl verweist auf den Mindestlohn, der zum Jahreswechsel um 41 Cent steigt. Auch das Bürgergeld erhöhe sich von 502 auf 563 Euro im Monat. Der BAföG-Satz allerdings sei chronisch zu niedrig: „Der BAföG-Grundbedarf stagniert weiterhin bei 452 Euro im Monat – das sind 111 Euro weniger als beim Bürgergeld“, so der DSW-Vorsitzende. Der Studierendenvertreter beklagt steigende finanzielle Belastungen: Etwa die derzeitige Wohnkostenpauschale von 360 Euro im Monat reiche nicht aus, um ein WG-Zimmer in einer deutschen Hochschulstadt zu bezahlen.
Auch seien Studenten von der geplanten Anhebung des CO2-Preises betroffen. Studierende seien aber keine Bürger zweiter Klasse; „sie essen, trinken oder heizen nicht weniger als andere Menschen, die staatliche Leistungen beziehen müssen“, so Anbuhl.