Taliban lösen mit UN-Arbeitsverbot für Frauen neue Empörung aus

Das Taliban-Regime in Afghanistan hat mit der Verhängung eines Arbeitsverbots für Frauen in Organisationen der Vereinten Nation erneut Empörung ausgelöst.

Von der UNO selbst, aber unter anderem auch aus Deutschland kam heftige Kritik. So verurteilte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) das Vorgehen und forderte eine Rücknahme des Verbots.

„Das ist ein weiterer schlimmer Tabubruch, nie zuvor hat ein Land versucht, Frauen aus den Organisationen der Vereinten Nationen zu verbannen“, sagte Schulze den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Freitagsausgaben). „Die Taliban müssen diese Entscheidung zurücknehmen“, verlangte sie. Ein solches Verbot schade nicht nur den Frauen, sondern der Entwicklung des ganzen Landes massiv. Nach Angaben von Schulze soll jetzt zusammen mit dem Auswärtigen Amt und den Entwicklungsorganisationen erkundet werden, wie diese Entscheidung der Taliban-Führung konkret umgesetzt wird. Die Erfahrung mit dem im Dezember 2022 verhängten Arbeitsverbot für Frauen in Nichtregierungsorganisationen zeige, wie wichtig das sei. „Es lohnt jede Mühe, vor Ort zu erkunden, was diese Entscheidung in der Praxis heißt – in den einzelnen Regionen und in den einzelnen Bereichen“, so die SPD-Politikerin. „Denn wir wollen nichts unversucht lassen, die Frauen und Mädchen in Afghanistan in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen.“ Schulze ergänzte, in Entwicklungsprojekten in Afghanistan ließen sich Frauen meist auch nur mit Frauen erreichen.

Darum werde der Grundsatz „mit Frauen für Frauen“ verfolgt, so die Ministerin. Nach Angaben der UN-Mission Unama haben die Taliban mitgeteilt, dass Afghaninnen ab sofort nicht mehr für die Organisation in Afghanistan arbeiten dürften. Die Vereinten Nationen wiesen daraufhin alle lokalen Mitarbeiter – Männer und Frauen – an, der Arbeit bis auf Weiteres fernzubleiben.




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