Angesichts des Berichts von „Correctiv“, wonach sich AfD-Politiker und Mitglieder der „Werteunion“ mit Aktivisten der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften „Identitären Bewegung“ getroffen haben sollen, um über Pläne zu millionenfachen Vertreibungen nach rassistischen Kriterien zu sprechen, hat Schleswig-Holsteins Sozialministerin Aminata Touré (Grüne) vor einer Unterschätzung der Gefahr von rechts gewarnt. „Die Gefahr, die Rechte auf unsere Demokratie ausüben, ist real und längst kein Randphänomen“, sagte sie dem „Stern“. Es sei „allerhöchste Zeit“, dass alle Demokraten „laut und entschieden dagegenhalten und sich aktiv gegen Rassismus, Rechtsextremismus und jegliche Form von Diskriminierung stellen“, so Touré.
Auch Comedian Enissa Amani zeigte sich bestürzt. „Ich bin traurig, dass so viele Menschen den Wert von Demokratie und den Wert von Pluralität nicht erkennen“, so Amani. „Wenn die rechtspopulistische Parteien diesen Kampf gewinnen, werden in diesem Land nicht nur die Menschen mit Migrationshintergrund, sondern das ganze Land leiden. Ich dachte, wir wären als Gesellschaft und als Menschheit weiter als das.“
Moderator und Comedian Aurel Mertz hält die Lage für ernst. „Deutschland wird jetzt sein wahres Gesicht zeigen, ob es entweder aus der Vergangenheit gelernt hat, oder eben nicht“, so Mertz. „Es wäre ein tragisches Fazit der deutschen Kultur, wenn wir uns erneut für den Weg des Hasses entscheiden.“