Türkische Gemeinde und Islamverbände rufen zu Besonnenheit auf

Nach dem Aufruf der Hamas zu weltweiter Gewalt an diesem Freitag solidarisieren sich muslimische und türkische Organisationen in Deutschland mit Juden und rufen zu Frieden auf.

Der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), Gökay Sofuoglu, richtete Worte an alle Muslime in Deutschland. „Bleiben Sie besonnen. Halten Sie sich von der Manipulation der Hamas fern, diese schadet den Muslimen in aller Welt“, sagte er dem „Tagesspiegel“ (Freitagsausgabe).

„Wir sollten gemeinsam klare Kante zeigen. Ich appelliere deshalb an alle Muslime in Deutschland, sich nicht von der Hamas instrumentalisieren zu lassen.“ Sofuoglu sorgt sich wegen des Terrors in Israel und der Solidaritätsbekundungen in Deutschland um das friedliche Zusammenleben hierzulande.

Vor dem Freitagsgebet ruft auch der Vorstandsvorsitzende des Koordinationsrats der Muslime in Deutschland, Yakup Ayar, zu Frieden auf. „Während der morgigen Freitagspredigt werden wir bundesweit in allen Ditib-Moscheen dieses Thema aufgreifen und gemeinsam für den Frieden beten“, sagte er der Zeitung. Dem Verband gehören alle großen Islamverbände an und damit eine Mehrzahl der Moscheen in Deutschland. Auch der Rat der Berliner Imame sprach sich am Donnerstag in einer Mitteilung deutlich gegen den Terror der Hamas aus.

„Wir verurteilen auf das Schärfste die jüngsten Terrorakte im Nahen Osten und sind bestürzt über die Gewalt verherrlichenden Äußerungen und Gesten in Berlin“, heißt es in dem Schreiben, das von 18 Berliner Imamen unterzeichnet ist. Die Verhöhnung der Opfer von Terror und Mord auch in Deutschland seien „inakzeptabel und religiös nicht begründbar“, hieß es weiter. „Wir werden morgen eine Friedensbotschaft verkünden“, sagte die Imanin Seyran Ateş von der liberalen Ibn-Rushd-Goethe-Moschee dem „Tagesspiegel“. Sie will sich in ihrer Predigt deutlich auf die Seite Israels stellen.

„Wir machen nicht mit, was die Hamas macht.“ Man solidarisiere sich mit den Palästinensern, die sich von der Hamas abgrenzen. Weitere vom „Tagesspiegel“ angefragte Imame planen dagegen am Freitag keine besonderen Aktionen.




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