Ukraine-Konferenz gestartet – Scholz wirbt für Investitionen

In Berlin hat am Dienstagmorgen die zweitägige Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine begonnen. Hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und internationalen Organisationen beraten über Maßnahmen und Strategien zum Wiederaufbau des kriegsgebeutelten Landes. Ziel der Konferenz ist es, konkrete Hilfszusagen und Investitionen zu mobilisieren

Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in Berlin​ eröffnet

In Berlin hat am Dienstagmorgen die zweitägige Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine⁣ begonnen. Ziel sei es, in der Hauptstadt „am Wiederaufbau einer starken, freien, ‍europäischen Ukraine“ zu arbeiten, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zur Eröffnung.

Massive ⁣Investitionen‌ notwendig

„Der Wiederaufbau und die Modernisierung des Landes werden massive ‌Investitionen nötig machen.“ Mit nahezu 500 Milliarden US-Dollar ⁤rechne die​ Weltbank in den​ kommenden zehn Jahren. Scholz kündigte an, sich beim anstehenden G7-Gipfel ⁣für „weitreichende und ​langfristige Zusagen“ ⁢für‌ die Ukraine einsetzen ⁤zu wollen.

Privates Kapital erforderlich

„Angesichts der Dimension,‌ über die wir hier reden, muss⁣ privates Kapital hinzukommen“, fügte der Kanzler hinzu. Der Wiederaufbau⁤ müsse auch ein „business ​case“ ‍sein. „Dabei ⁣werden diejenigen vorne dabei sein, die sich frühzeitig engagieren, die ihre​ Wirtschaftsbeziehungen zur Ukraine jetzt⁢ pflegen und ⁤ausbauen.“

Deutsche Unternehmen in der Ukraine

Aus Deutschland seien in dieser⁢ Hinsicht ‍bereits⁢ Hunderte Unternehmen in der Ukraine aktiv, mit 35.000 Beschäftigten allein⁤ im Automobilsektor.‌ „Trotz des ⁣Kriegs ‌gibt es keinen Abfluss deutscher‍ Investitionen“, so Scholz. Das Handelsvolumen sei im Vergleich zur Vorkriegszeit deutlich ⁢gestiegen.

Unterstützung⁢ auf dem Weg zur ​EU

Der SPD-Politiker ​bekräftigte ‌auch, dass man ⁤“über ⁢den Wiederaufbau eines zukünftigen⁢ Mitgliedstaates der ​EU“ rede. Die Ukraine habe sich „unter schwierigsten Bedingungen auf den Weg Richtung EU gemacht“. Trotz des Krieges arbeite sie ‍konsequent an ⁢Reformen, ‌was man weiter unterstütze.

Friedensgipfel in‍ der‌ Schweiz

„Stärke, Prinzipienfestigkeit – das⁢ sind auch die Voraussetzungen dafür, dass​ Putin erkennt: Es wird keinen militärischen Sieg und keinen Diktatfrieden‌ geben“, sagte Scholz ⁢unterdessen mit Blick auf einen möglichen Weg ⁢zu einem Ende des ⁣Ukraine-Krieges.⁤ Bei dem Friedensgipfel, ‍der am Wochenende in der ‍Schweiz stattfinden soll, werde es darum ‍gehen, diese Erkenntnis zu befördern. „Dort​ werden ​wir mit Partnern ‌aus allen Teilen der Welt‌ deutlich machen: Wir unterstützen das Völkerrecht und die Charta der Vereinten Nationen“, sagte der Kanzler.

Keine Geberkonferenz

Bei dem Treffen in Berlin handelt es sich nicht um eine Geberkonferenz – konkrete Finanzzusagen sind‍ dementsprechend nicht⁤ zu erwarten. ‍Stattdessen soll es laut Bundesregierung‍ eine⁢ „Vernetzungskonferenz“ sein, bei​ der Akteure aus Politik, Wirtschaft ​und ⁢internationalen Organisationen zusammenkommen. Insgesamt werden etwa ⁣2.000 Teilnehmer erwartet. Auch der ukrainische ⁢Präsident Wolodymyr Selenskyj ist persönlich ⁣angereist.

Redebeiträge und Gespräche

Geplant ​sind an ⁣beiden Tagen zahlreiche​ Redebeiträge. Neben Scholz und ⁢mehreren ​Bundesministern wollen sich zum Beispiel EU-Kommissionspräsidentin ⁢Ursula von der Leyen‌ und⁢ Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an die Teilnehmer wenden.

Selenskyj, der bereits am Montagabend angekündigt hatte, nach⁢ Deutschland gereist ​zu sein, um an der Wiederaufbaukonferenz teilzunehmen, hat ‍ebenfalls ein ⁣straffes Programm. Geplant sind unter anderem​ Gespräche mit Scholz, Steinmeier‌ sowie Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD).​ Außerdem will er am Nachmittag eine ⁢Rede‌ vor dem Bundestag halten.




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